Unternehmenskultur: Passt das Unternehmen zu mir?

Noch vor 50 Jahren war die Jobsuche ein recht schmuckloses Unterfangen. Nötig dazu waren weder individuell und mühsam zusammengestellte Bewerbungsunterlagen noch ausgefeilte Persönlichkeitstests. Geschweige denn sogenannte »Matchings«, bei denen es darauf ankommt, dass Unternehmenskultur und Bewerber weitestgehend zusammenpassen.

Unternehmenskultur

Die Prioritäten haben sich in den letzten Jahrzehnten und insbesondere in den letzten Jahren verschoben. Die Ansprüche sind heute andere. Wir wollen uns wohlfühlen, uns verwirklichen, einen Sinn sehen und die Möglichkeit haben, uns weiterzuentwickeln. Kurz gesagt: Wir wollen ein Unternehmen, das zu uns passt. Doch wie findet man das? Und woran erkennt man überhaupt, ob die Chemie stimmt?

Hinweise auf die Unternehmenskultur im Stellenangebot

Das Bauchgefühl spielt dabei eine große Rolle. Aber es gibt auch stichhaltigere Indizien dafür, ob Bewerber und Unternehmen gut harmonieren. Den ersten Anhaltspunkt bietet das Stellenangebot. Der Aufbau, das Layout und der Inhalt können bereits einiges über die Unternehmenskultur verraten.

Beim Lesen der Anzeige kann der Stil Aufschluss darüber geben, ob es sich eher um ein traditionell-konservatives oder ein Unternehmen mit lockerer Atmosphäre handelt. Dies erkennt man nicht nur an der Anredeform im Stellenangebot. Sondern auch an den Formulierungen allgemein – insbesondere in dem Bereich »Wir bieten«.

Gibt es diesen nicht, muss das nicht zwangsläufig ein schlechtes Zeichen sein. Andererseits verrät er trotzdem etwas über die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern. Ein Hinweis auf Familienfreundlichkeit etwa ist es, wenn das Unternehmen Teilzeit, Home-Office oder eine unternehmensinterne Kinderbetreuung anbietet. Sind beispielsweise Weiterbildungen ausdrücklich in diesem Bereich genannt, kann man darauf schließen, dass das Unternehmen daran interessiert ist, Mitarbeiter langfristig zu binden.

Die Unternehmenswebsite und Bewertungsplattformen

Um herauszufinden, ob eine Firma zu den eigenen Werten und Vorstellungen passt, sollte auch die unternehmenseigene Website ein erster Anlaufpunkt sein. In den Bereichen »Über uns« oder »Das Team« erfahren Bewerber im besten Falle etwas zur Unternehmenskultur, zu den Werten, zur Vision, Nachhaltigkeit oder sozialem Engagement.

Zu guter Letzt können Arbeitgeberbewertungsplattformen Aufschluss darüber geben, ob das Unternehmen zu einem Bewerber passt. Bei kununu.de erfährt man zum Beispiel etwas über die internen Strukturen, das Vorgesetztenverhalten, den Kollegenzusammenhalt, die Arbeitsatmosphäre und vieles mehr.

Allerdings sollte man solche Bewertungen nie für sich allein als Entscheidungskriterium heranziehen, sondern das Gesamtbild aus Stellenangebot, Unternehmenswebsite und den Bewertungen im Internet betrachten. Und im besten Falle gewinnt man einen persönlichen Eindruck, wenn man eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommt.

Siehe auch: Arbeitgeberbewertungen – Fluch oder Segen?

Bild: Gerd Altmann | pixabay.com | Ausschnitt

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