Bewerber googeln: Personaler recherchieren im Netz

Wer hat nicht schon einmal den Namen einer neuen Bekanntschaft oder den des potentiellen neuen Chefs bei Google eingegeben? Grundsätzlich erscheint da auch die Frage, ob Personaler Bewerber googeln, nicht abwegig. So muss man der Tatsache ins Auge blicken: Auch Personaler informieren sich im Netz. Zuletzt berichtete Format.at unter Berufung einer Marketagent.com-Studie im Auftrag der Initiative saferinternet.at darüber. Die Studie zeigt, dass ganze 72 Prozent der Personaler in Österreich Bewerber googeln, sogar noch vor dem ersten Gespräch.

Bewerber googeln

Recherche beeinflusst den Bewerbungsprozess

Ein überwiegender Teil der 299 Befragten gab an, neben der Suchmaschinen-Recherche, auch in sozialen Netzwerken (61 Prozent) wie Facebook oder auf beruflichen Plattformen (44 Prozent) wie Xing oder LinkedIn einen genaueren Blick auf die Bewerber zu werfen.

Knapp die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen führten an, „nach nichts Bestimmtem“ zu suchen. Stattdessen gehe es ihnen darum, einen Eindruck von der Persönlichkeit des Bewerbers zu erhalten (61 Prozent). Beunruhigend mutet jedoch die Tatsache an, dass rund ein Drittel der Recherchen im Netz den Bewerbungsprozess beeinflussen. Bei überraschenden 38 Prozent wirkt sich der Internet-Auftritt der Bewerber aber positiv aus.

Auch beim Bewerber googeln gibt es Regelungen

Doch nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland beschäftigt man sich mit der Frage, welche Auswirkungen die Internet-Recherche auf das Bewerbungsverfahren hat. Im letzten Jahr führte Bitkom Consult gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft Kienbaum eine ähnliche Studie durch. Hier waren es 39 Prozent der Personaler, die im Netz Bewerber googeln. 23 Prozent suchen sogar ganz gezielt in sozialen Netzwerken.

Der Datenschutzbeauftragte von Bitkom Consult betont jedoch, dass Personaler sich in jedem Fall an daten- und arbeitsschutzrechtliche Regelungen halten müssen. Fragen, wie etwa nach einer Parteizugehörigkeit oder der sexuellen Orientierung, sind nicht nur im Vorstellungsgespräch unzulässig. Jegliche Informationen, die im Netz diesbezüglich gefunden wurden, dürfen nicht verwendet werden.

Was sollte man als Bewerber beachten?

Davon einmal abgesehen, zeigt insbesondere die Studie aus Österreich, welche Dinge man als Bewerber im Netz beachten sollte. Falsche Angaben des Bewerbers fallen besonders negativ ins Gewicht, wie 89 Prozent der Befragten angaben.

Darüber hinaus sind es insbesondere diskriminierende und derbe Kommentare, die den Bewerber ins Aus katapultieren können. Dicht gefolgt von der Darstellung von Drogen- oder Alkoholmissbrauch sowie radikalen politischen Ansichten und last but not least: Viele Rechtschreib- und Grammatikfehler. Abschließend rät saferinternet.at dazu, seine eigene Präsenz im Netz regelmäßig zu überprüfen sowie die Privatsphäre-Einstellungen richtig zu nutzen.

Bild: Jorma Bork | pixelio.de

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