Macht Zucker müde und raubt uns Energie?
Viele kennen das sicher: Man fühlt sich unwohl und braucht Schokolade, um besser drauf zu sein. Nicht umsonst werden Süßigkeiten wie Eis, Schokolade und Kekse in vielen Büchern, Filmen und Serien als Trostspender verkauft, wenn es zum Beispiel um Liebeskummer geht. Hilft Zucker in Form von Süßigkeiten auch dabei, bei einem Nachmittagstief im Job zu überstehen, die Energie zu steigern und sich besser zu konzentrieren?
Zucker ist kein Wunderheilmittel – ganz im Gegenteil
Zahlreiche Studien belegen, dass Zucker ein Suchtmittel ist. Man könnte also annehmen, dass der Konsum dann ja zumindest im ersten Augenblick eine positive Reaktion hervorrufen müsste. In diesem Fall ist das, wie bei anderen Süchten, tatsächlich so. Was passiert also, wenn man Zucker zu sich nimmt?
- der Körper schüttet Dopamin aus
- Dopamin gilt als Glückshormon
- negative Seite der Dopaminausschüttung: es gibt einen Rückkopplungseffekt
- es werden Glücksgefühle hervorgerufen, die bereits nach kurzer Zeit abklingen und dann dazu führen, dass man den Zustand erneut erreichen will
Die Sucht nach Zucker verhält sich ähnlich wie die Sucht nach Alkohol oder anderen Drogen. Man bringt den Konsum von Zucker mit den entstandenen Glücksgefühlen in Verbindung. Da diese jedoch auch schnell wieder abklingen, möchte man immer mehr Zucker zu sich nehmen, um das entsprechende Gefühl erneut zu erleben. Im Gehirn wird demnach bei dem Verzehr von Zucker der Belohnungsmechanismus ausgelöst. Die Suchtreaktion, also das Gefühl erneut Zucker zu sich nehmen zu müssen, sobald die Glücksgefühle abgeklungen sind, fordern sehr viel Kraft und Energie ein. Während sich zuerst ein Hochgefühl einstellt, wenn zuckerhaltige Lebensmittel verzehrt wurden, folgt danach ein Tief, unter dem die Produktivität im Job leidet. Das Leistungstief führt zum Wunsch nach Nachschub und der Teufelskreis wird in Gang gesetzt.
Auswirkungen von Zucker
- bestehende Suchtgefahr
- Verlust von Kraft und Energie durch die Suchtreaktion
- nachlassende Konzentrationsfähigkeit
- Verlust der mentalen Leistungsfähigkeit
- Verschlechterung der kognitiven Funktionen und des Erinnerungsvermögens durch zuckerreiche Ernährung
Verschiedenen Studien zufolge, wie zum Beispiel einer Studie im Journal of Physiology und laut einer aktuellen Studie der University of California, beeinträchtigt eine zuckerreiche Ernährung sowohl das Erinnerungsvermögen als auch die Konzentrationsfähigkeit. Des Weiteren wird die Schnelligkeit der Informationsweiterleitung im Gehirn reduziert. Die Auswirkungen einer zuckerreichen Ernährung sind dementsprechend keine Hilfe im Berufsleben – erst recht nicht im Vertrieb, wo die Konzentrations- und Kommunikationsfähigkeit wichtige und unabdingbare Kriterien sind.
Mehr Energie – ohne Zucker!
Mit dem Verzicht auf Zucker kann man dafür sorgen, dass der Insulinspiegel stabil bleibt, wodurch wiederum die Konzentrationsfähigkeit nicht nachlässt. Doch wie schafft man es, auf Zucker zu verzichten oder die Ernährung so umzustellen, dass der Zuckeranteil in den Lebensmitteln auf ein Minimum reduziert wird? Das Verlangen nach einem süßen Snack lässt sich zum Beispiel durch Obst stillen. Generell sollte eine gesunde Ernährung vor allem protein- und ballaststoffreich sein. Warum? Weil eine solche Ernährungsform keinen Einfluss auf den Insulinspiegel nimmt. Darüber hinaus droht bei entsprechenden Lebensmitteln keine Suchtgefahr. Es gibt sogar Lebensmittel, die als Energiequelle für das Gehirn bekannt sind. Hierzu zählen zum Beispiel Nüsse, Oliven, Fisch und Avocados.
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