Internal Branding – Vertriebsmitarbeiter als Marke
Veröffentlicht: 14.01.2019 | Update: 22.08.2023 | Lesedauer: 5 Minuten
Wie wichtig ist eigentlich das Image eines Unternehmens bei der Kundengewinnung und Kundenbindung? In vielen Branchen gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter, deren Angebote sich im Hinblick auf Funktion, Qualität und Preis kaum voneinander abheben. Woran machen Kunden aber dann ihre Kaufentscheidung und ihre Loyalität zum Unternehmen fest? Weil Kunden auch Gefühle kaufen, ist hier eine starke, emotional aufgeladene Marke oft das Zünglein an der Waage. Mit Internal Branding – der internen Markenbildung – kann ein Unternehmen diese Wirkung nach außen noch verstärken. Was ist mit Internal Branding konkret gemeint? Welcher Zusammenhang besteht zur Arbeitgebermarke? Und wie machen Sie aus Ihrem Vertriebsteam echte Markenbotschafter?
Inhalt
➠ Was ist Internal Branding?
➠ Bedeutung des Unternehmensimage
➠ Mitarbeiter als Markenbotschafter
➠ Internal Branding vs. Employer Branding
➠ Internal Branding Strategie
Was ist Internal Branding?
Unter Internal Branding (dt. = interne Markenbildung, interne Markenführung bzw. interne Markenpolitik) versteht man eine Strategie, bei der Unternehmen ihre Mitarbeiter in die (Weiter-)entwicklung der Marke mit einbeziehen und diese für sie positiv aufladen und erfahrbar machen. Das Ziel dabei ist, dass Mitarbeiter sich mit der Marke identifizieren sowie das Markenversprechen überzeugend nach außen repräsentieren. Man könnte auch sagen: Sie leben die Marke gegenüber Dritten.
Die Bedeutung von Marke und Unternehmensimage
Marken werden mit bestimmten Werten in Verbindung gebracht. Eine Marke mit einem starken, positiven Image hilft Unternehmen, sich vom Wettbewerb abzuheben. Das Image, welches ein Unternehmen über seine Marke ausstrahlt, ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor für Kunden – sowohl im B2C als auch im B2B Bereich. Bereits im Jahr 2016 stellte eine Studie von McKinsey & Company einen hohen Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die Markenstärke und dem finanziellen Erfolg von Unternehmen im B2B-Segment fest. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die eigene Marke aber auch Bestand haben und richtig nach außen kommuniziert werden muss, um als echtes Alleinstellungsmerkmal zu funktionieren.
Internal Branding: Wie Sie mit Mitarbeitern Ihre Marke stark machen
Wie eine Marke wahrgenommen wird, hängt unter anderem von einer gelungenen Unternehmenspräsentation sowie von der Kommunikation mit Kunden ab. Eine stringente Markenführung bemüht sich hier um ein einheitliches Bild nach außen und innen. Ihre Mitarbeiter – insbesondere diejenigen im Vertrieb – sind einer der wichtigsten Kontaktpunkte zu Ihren Kunden. Sie sind – ob bewusst oder unbewusst – zugleich Markenrepräsentanten. Das heißt, ihr Auftreten und Verhalten prägt die Markenwahrnehmung bei Kunden deutlich mit. Je überzeugter und begeisterter Mitarbeiter von der eigenen Marke sind, desto nachhaltiger können sie das den Kunden vermitteln.
Marken entwickeln sich immer von innen nach außen. Aufgabe des Internal Branding ist, durch gezielte interne Markenführung bei Mitarbeitern Identifikation und Begeisterung für den unternehmenseigenen Brand zu wecken, so dass ihr Handeln mit der Marke harmonisiert. Stellen Sie sich vor, alle Ihre Außendienstmitarbeiter tragen ein Polo-Shirt mit dem Marken-Logo. Nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie sich mit der Marke so identifizieren können, dass sie den Dresscode sogar selbst angeregt haben, um für einen einheitlichen Auftritt nach außen zu sorgen.
Internal Branding vs. Employer Branding
Eine häufig gestellte Frage im Zusammenhang mit interner Markenführung ist, worin der Unterschied zum Employer Branding besteht. Das Employer Branding dient dazu, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen sowie besonders ansprechend auf Bewerber zu wirken. Demgegenüber steht beim Internal Branding der Transport des Produkt-Markenversprechens durch die eigenen Mitarbeiter im Mittelpunkt. Es besteht mithin ein Unterschied bei den Zielen.
Trotzdem unterstützen sich Employer und Internal Branding gegenseitig. Denn Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz als attraktiv empfinden, sind dem Unternehmen und damit dessen Marke stärker verbunden. Treten sie als Markenbotschafter auf, erreichen sie nicht nur Kunden sondern auch andere Dritte – wie zum Beispiel potenzielle Bewerber. Umgekehrt zahlt eine starke Arbeitgebermarke auf das Unternehmesimage insgesamt ein. Somit gehen Employer und Internal Branding Hand in Hand.
So entwickeln Sie eine Internal Branding Strategie
Internal Branding bietet einen deutlichen Mehrwert für Ihr Unternehmen. Aber wie können Sie die interne Markenpolitik gestalten und umsetzen? Schließlich haben Sie nicht immer Einfluss auf das Verhalten Ihrer Mitarbeiter. Markenidentifikation erreichen Sie auch nicht durch Zwang. Es sollte Aufgabe von Management und Unternehmensführung sein, die Verbundenheit zur Marke authentisch vorzuleben und so positive Signale an die Belegschaft zu senden. Ihr Unternehmen – und damit auch Ihre Marke – hat eine Entstehungsgeschichte. Erzählen Sie Ihren Mitarbeitern diese Geschichte und lassen Sie sie teilhaben:
- Transportieren Sie Markenwerte so früh wie möglich
- Präsentieren Sie die Marke intern authentisch und allgegenwärtig
- Teilen Sie die Markenwerte mit Ihren Mitarbeitern
Die Markenidentifikation können Sie zum Beispiel auch durch gemeinsame Veranstaltungen fördern, bei denen die Markenwerte besonders hervorgehoben werden. Nutzen Sie verschiedene Medien, um Markeninformationen intern zu verbreiten und machen Sie die Marke durch einheitliches Corporate Design sichtbar. Doch mit das Wichtigste ist: Schaffen Sie ein positiv geprägtes Arbeitsumfeld und halten sich selbst stets an Ihre Markenpolitik. Denn Loyalität können Sie nicht kaufen, sondern nur durch Qualität und konsequentes, werteorientiertes Handeln gewinnen.
Wir von salesjob wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Internal Branding Strategie und sagen:
❝Vertriebspersonal? Finden wir gut!❞
salesjob-Team
Autor/Editor
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