Frauen im Vertrieb – Ein Interview mit Johanna Münnich

In unserer Reihe „Frauen im Vertrieb“ stellen wir weibliche Sales-Profis vor. Wir lernen hier in Interviews spannende Persönlichkeiten unterschiedlicher Branchen mit verschiedenen Hierarchiestufen kennen. Dieses Mal im Interview: Johanna Münnich.

10 Fragen an Johanna Münnich

Hallo Johanna! Stell Dich bitte kurz vor und erzähle uns etwas zu Deinem beruflichen Werdegang.

Hi! So lang ist mein beruflicher Werdegang noch gar nicht. Ich studiere derzeit noch, beziehungsweise wieder – Soziologie, Politik und Geschichte. Die letzten Jahre seit meinem Abitur arbeitete ich im Fundraising für NGOs wie Amnesty International, die UNO Flüchtlingshilfe, den WWF und noch einige mehr. Doch irgendwann ist es Zeit, weiterzuziehen und neue Felder zu erkunden, und so brachte mich ein Freund in das Hunting-Team von index Anzeigendaten. Ein Team, das ausschließlich aus Männern bestand – bis dato zumindest. Man nennt Face-To-Face Fundraising die Königsdisziplin im Vertrieb, mehr Kaltakquise geht nicht. Also war das naheliegend und so kann ich weiter etwas machen, was mir Spaß macht und mir gleichzeitig mein Studium finanzieren.

Was spornt Dich täglich an bzw. was liebst Du an Deinem Job?

Der Kontakt mit meinen Kund*innen, sie von unserem Produkt – und von mir – zu begeistern, das gehört im Sales oftmals zusammen.

Die Vertriebsbranche ist nach wie vor eine Männerdomäne. Gibt es etwas, worum Du Deine männlichen Kollegen beneidest?

Als junge Frau habe ich es schon oft erlebt, dass ich mich – vor allem männlichen Kunden gegenüber – erst mehr beweisen und mir zusätzlich einen gewissen Grundrespekt erarbeiten muss, welcher meinen männlichen Kollegen von vornherein entgegengebracht wird. Aber das wird definitiv auch schon weniger und beschränkt sich zum Glück immer mehr auf eine bestimmte Gruppe. Eine weitere Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass meine Kollegen weniger oft bezüglich ihres Aussehens beurteilt werden.

Gibt es in Deinem Alltag Situationen, in denen Du das Gefühl hast Du musst mehr leisten/beweisen/rechtfertigen, als Deine männliche Kollegen?

Diese Frage habe ich, denke ich, schon in der letzten Frage beantwortet. Hier im Unternehmen und im Kreise meiner Kolleg*innen ist das überhaupt nicht der Fall. Und darüber bin ich sehr glücklich.

In welchen Bereichen haben Frauen im Vertrieb womöglich einen Vorteil den Männern gegenüber?

Zuerst denke ich ungern in starren Geschlechterrollen und zugehörigen Attributen, denn das ist immer von Person zu Person unterschiedlich. Und doch denken wir alle ein wenig in Schubladen. Aus meiner Schublade heraus: Ich glaube, Frauen können oft besser zuhören, sind teilweise geduldiger, was unabdingbar ist im Vertrieb.

Wie sieht es in Deinem Unternehmen aus: Wie ist das Verhältnis von Frauen und Männern? Wird das Recruiting von Frauen gefördert?

Ich habe keine genauen Zahlen, aber im gesamten Unternehmen – das ja viele Abteilungen hat – würde ich sagen, das Verhältnis ist recht ausgeglichen. Beim Recruiting wird meines Wissens nach in keiner Abteilung irgendein Geschlecht präferiert. Wer hier gut reinpasst und das notwendige Skill-Set mitbringt, wird eingestellt.

Was motiviert Dich nach einem erfolglosen Kundengespräch weiterzumachen?

Der*die nächste Kund*in kann ja nichts dafür und diesem*dieser möchte ich trotzdem 100% meiner Energie geben. Außerdem könnte das ja bereits mein nächstes erfolgreiches Kund*innengespräch werden. Und Neins gehören einfach dazu. Würden alle Ja sagen, hätte ich ja gar keine Freizeit mehr.

Wie feierst du Erfolge am liebsten?

Ich feiere nicht direkt jeden Erfolg, sondern möchte diesen als Normalität in meinen Arbeitsalltag einbinden.

Telefongespräche, digitale Tools oder Face-to-Face: Wie schließt man Verträge heutzutage am besten ab? Welche Vorteile bringt die Digitalisierung in Deinem beruflichen Alltag mit sich?

Ich persönlich kenne ja nur den digitalen Vertrieb hier bei index und Face-To-Face beim Fundraisen – letzteres präferiere ich. Allerdings bringt die Digitalisierung definitiv Vorteile: Man ist mobiler, spart sich Anfahrtswege und damit Zeit. Und das Beste ist natürlich die Option, auch mal eine Woche am Meer zu sitzen und trotzdem arbeiten zu können. Workation sozusagen.

Welchen Tipp kannst Du anderen Berufseinsteigerinnen im Vertrieb geben?

Konzentriert euch einfach auf eure Stärken, die gleichen etwaige Nachteile aus.

Vielen Dank für das Interview, Johanna!


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salesjob-Team

Autor/Editor

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