Haben Sie sich auch woanders beworben?
Wenn sich das Bewerbungsgespräch dem Ende entgegen neigt, kann der Bewerber davon ausgehen, dass der Personaler fragt: »Haben Sie sich noch woanders beworben?« Eine Frage, die sofern man nicht damit rechnet, unangenehm sein kann. Vor allem, da sie ein wenig nach einer Fangfrage klingt.
Ehrlich zugeben, dass man sich auch woanders beworben hat?
Viele Bewerber glauben, nicht offen zugeben zu dürfen, dass sie sich auch noch bei anderen Unternehmen beworben haben. Schließlich soll man ja rüberbringen, dass man genau diese Position möchte, oder? Andere wiederum nutzen die Gelegenheit, ihren Marktwert zu betonen und Druck aufzubauen.
Beide Varianten führen jedoch nur selten zum Ziel. Am besten beantworten Bewerber die Frage, indem sie den goldenen Mittelweg gehen. Und das funktioniert ganz gut, indem man ehrlich ist. Denn dem Arbeitgeber ist es ohnehin klar, dass sich ein Bewerber auf Jobsuche selten nur bei einem einzigen Unternehmen bewirbt.
Zu viele Details vermeiden
Mit zu vielen Details sollte man sich allerdings zurückhalten. Es genügt, zu erwähnen, dass man sich auch woanders beworben hat. Vielleicht sogar das eine oder andere Gespräch hatte, der Bewerbungsprozess jedoch noch läuft. Wer im Bewerbungsprozess bereits weiter fortgeschritten ist und vielleicht sogar schon ein Angebot in der Tasche hat, kann dies ebenfalls ehrlich anbringen. Jedoch sollte man hierbei auch beachten, dass dies natürlich einen gewissen Druck erzeugt. Insbesondere dann, wenn das Unternehmen gerade erst begonnen hat, Gespräche zu führen. Daher ist es sinnvoll, die Antwort kurz zu halten und zurückhaltend zu formulieren, etwa so:
- »Ich habe mich natürlich auch auf andere interessante Positionen beworben. Der Bewerbungsprozess läuft dort aber aktuell auch noch.«
Zuweilen kann hierauf eine Nachfrage erfolgen im Sinne von: »Und, haben Sie denn einen Favoriten?« Auch von dieser – zugegebenermaßen etwas frechen – Frage sollten sich Bewerber nicht aus dem Konzept bringen lassen. Ein Antwort-Beispiel:
- »Ja, ich denke, dass sich meine Qualifikationen am besten mit den Anforderungen Ihrer ausgeschriebenen Position decken. Unser Gespräch heute hat mich darin auch noch einmal bestärkt.«
Siehe auch: Vorstellungsgespräch im Vertrieb: Diese Fragen kommen bestimmt
Andreas Dickhoff
Autor/Editor
Zwischen salesjob und Andreas Dickhoff besteht schon sehr lange eine intensive Verbindung. Andreas ist 2007 als Sales Manager eingestiegen, hat noch im selben Jahr (und bis heute) die Leitung des Vertriebs übernommen und füllt seit 2015 auch die Rolle des Geschäftsführers. In dieser hybriden Funktion hat er sowohl das Ohr am Kunden, als auch die Zahlen sowie die Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen fest im Blick.
Bild: Ethan Lofton | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt