Brainteaser: Knifflige Fragen im Bewerbungsgespräch

Wie viele Golfbälle gibt es in Florida? Wie viele Kalorien gibt es in einem Lebensmittelgeschäft? Immer häufiger werden Fragen aus der Kategorie „unnützes Wissen“ in Bewerbungsgesprächen gestellt. Bei IBM etwa oder bei Google müssen sich Bewerber derartigen Fragen stellen. Jedenfalls kann man sich, anders als bei den klassischen Fragen, auf solche Brainteaser kaum vorbereiten.

Brainteaser

Personaler nutzen den Überraschungseffekt

Und zwar ist es genau das, was Personaler im Zeitalter von Bewerbungsratgebern damit bezwecken. Dabei spielt der Überraschungseffekt eine große Rolle. Denn dann zeigt sich: Wer behält die Nerven? Wer geht analytisch und kreativ bei der Beantwortung vor?

Obwohl derartige Fragen, auch Brainteaser genannt, auf den ersten Blick unfair erscheinen mögen: Personaler haben so die Möglichkeit, fernab von auswendig gelernten Antworten tatsächlich etwas über die Persönlichkeit des Kandidaten zu erfahren. Das Karriereportal glassdoor.com hat einige der schwierigsten Fragen zusammengestellt:

1. Erklären Sie, wie man perfekt Eier kocht.

(Fraunhofer-Gesellschaft, Sankt Augustin, Bewerbung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter)

2. Wenn Sie ein Tier wären, welches Tier wären Sie?

(Estee Lauder, München, Praktikumsbewerbung)

3. Wie würden Sie vorgehen, um die Höhe eines Gebäudes mit einem Barometer zu messen?

(Unicredit Management Consulting, Bewerbung als Business Analyst)

4. Welches sind die 30 deutschen Dax-Unternehmen

(Roland Berger, keine Ortsangabe, Bewerbung als Consultant)

5. Welches ist Ihr Lieblingsereignis der Geschichte?

(eFront Financial Solutions, Frankfurt am Main, Bewerbung als Business Analyst)

6. Was ist Ihr persönliches Geheimnis?

(Apple Store, Hamburg, Bewerbung als technischer Kundenberater)

7. Wie nennt man möglichst schnell alle Primzahlen bis n?

(Zalando, Berlin, Bewerbung als Softwareentwickler)

8. Bitte versuchen Sie, den jährlichen Verbrauch vom Clearasil einzuschätzen!

(Reckitt Benckiser, Mannheim, Bewerbung für ein Brand-Management-Praktikum)

9. Nennen Sie mir sieben Dinge, die man mit diesem Stift machen kann!

(HitFox Group, Berlin, Bewerbung als Leiter der Kundenbetreuung)

10. Man stelle sich eine Maschine vor, die alle Milch produzieren kann, die Starbucks weltweit an einem durchschnittlichen Tag benötigt. Dazu muss nur die richtige Anzahl von Kühen durch diese Maschine gehen. Wieviele Starbucks-Läden gibt es weltweit? Wieviele Kühe würde ich brauchen? Wie schnell müssten sie durchgehen?

(Bain Company, München, Bewerbung für ein Praktikum in der Beratung)

Brainteaser: Tipps für die Beantwortung

Die gute Nachricht vorweg: Die richtige Antwort gibt es nicht. Daher kann man auch gelassen bleiben, wenn eine solche Frage tatsächlich im Vorstellungsgespräch gestellt wird. Des Weiteren muss die Antwort auch nicht wie aus der Pistole geschossen kommen, man darf sich ruhig etwas Zeit nehmen, um zu überlegen.

Die Zeit dazwischen lässt sich gut überbrücken. Beispielsweise indem man sagt: „Darüber muss ich kurz nachdenken.“ Im Folgenden beginnt man laut zu denken, um sich der Frage Stück für Stück anzunähern. Außerdem ist es in dieser Situation kein Problem, Rückfragen zu stellen

Bild: woodleywonderworks | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt

Zurück