Pünktlich Feierabend? Ein Zeichen für Erfolg im Beruf!

Das leidige Thema Überstunden ist heute viel diskutiert. Der Grund dafür: Viele Menschen machen sie, Burn-Outs sind keine Seltenheit in unserer Gesellschaft und die Schuld liegt nahezu immer bei wem? Beim Arbeitgeber! Doch stimmt das tatsächlich? Wir glauben, dass an dieser Stelle auch einmal hinterfragt werden muss, warum Mitarbeiter überhaupt Überstunden leisten müssen und nicht einfach pünktlich Feierabend machen?

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Ist ein pünktlicher Feierabend heute Seltenheit?

Überstunden sind in vielen Jobs und Unternehmen heute Normalität. Dabei sollte ein pünktlicher Feierabend eigentlich der Normalfall sein. Wer effizient und strukturiert arbeitet, der sollte es doch schaffen, innerhalb der festgelegten Arbeitszeit seine Aufgaben zu erledigen. Oder etwa nicht? Ich selbst habe schon in unterschiedlichen Unternehmen gearbeitet. Vertraglich stand fest: Wenn einmal ein höheres Arbeitsaufkommen vorliegt, dann sollte man als Arbeitnehmer „gelegentlich“ dazu bereit sein, ein bisschen länger zu arbeiten. Die schwammige Formulierung führte dazu, dass ich mich unter Druck gesetzt fühlte, gerade am Anfang, bis zum bitteren Ende mitzuarbeiten. So startete ich meinen neuen Job mit jeweils 1-3 Überstunden pro Tag.

Gründe für Überstunden

In meinem Fall war es so, dass es zum Zeitpunkt meines Starts in entsprechendem Unternehmen noch sehr wenig Struktur gab. Nicht genug Mitarbeiter für zu viel Arbeit! Daneben war ich ja in meiner Probezeit und auch wenn gesagt wurde, dass ich gerade am Anfang ruhig pünktlich gehen soll, fühlte ich mich verantwortlich und wollte zudem einen guten und motivierten Eindruck machen. Was hat es mir gebracht? Tatsächlich sehr viel. Ich wurde Führungskraft in diesem Unternehmen und führte Strukturen ein. Langfristig konnte ich so dafür sorgen, dass mein Team nur noch hin und wieder Überstunden machen musste. Doch ich konnte leider an meiner eigenen Situation nicht viel ändern. Ich hatte mit vielen Überstunden angefangen und so war es für mich Standard, auch als Führungskraft, jeden Tag ein wenig länger zu arbeiten. Während meiner regulären Arbeitszeit war ich verantwortlich für mein Team und die Prozesse und Strukturen, die damit zusammenhingen. Nach meiner regulären Arbeitszeit konnte ich mich dann – ganz in Ruhe – um langfristige Projekte kümmern, Meetings des Tages nachhalten oder Tagesresümees ziehen.

Führungskräfte und Kollegen sind Vorbilder

Sowohl als Führungskraft, als auch als Kollege, sollte man gerade im Zusammenhang mit der Arbeitszeit als Vorbild fungieren. Zwar habe ich mich als Führungskraft für den pünktlichen Feierabend meines Teams eingesetzt, jedoch litt meine eigene Freizeit unter diesem Verhalten. Dementsprechend war ich nicht das beste Vorbild für mein Team und einige Teammitglieder fühlten sich offensichtlich dazu verpflichtet, länger zu arbeiten, um mich als Führungskraft zu begeistern. Doch genau das war es, was ich nicht wollte. In meinem Fall war es gut selbst die Erfahrung zu machen und aus dieser zu lernen. So konnte ich das Ruder tatsächlich noch herumreißen und selbst lernen, was Work-Life-Balance tatsächlich bedeutet.

Traut euch und macht pünktlich Feierabend!

Ein pünktlicher Feierabend bedeutet nicht, dass dann die Welt stehenbleibt. Bleibt Arbeit liegen, dann kann diese auch am nächsten Tag noch abgeschlossen werden. Bleibt keine Arbeit liegen – umso besser. Wenn immer Arbeit liegen bleibt, dann sollte man vielleicht hinterfragen, ob die Position in der du arbeitest Verstärkung benötigt. Hier gilt es offen damit umzugehen, entsprechende Dinge anzusprechen und sich dafür einzusetzen. Gute Arbeit ist langfristig nur möglich, wenn die Arbeitnehmer einen entsprechenden Freizeitausgleich realisieren können. In vielen Fällen kann liegengebliebene Arbeit am nächsten Tag, mit frischer Energie, viel besser erledigt werden. Strukturiert euch daher gut, erstellt Tages- oder Wochenpläne für euren Arbeitsalltag, setzt euch Ziele und wenn das alles nicht hilft, dann traut euch mit eurem Vorgesetzten darüber zu sprechen, ob ihr Verstärkung bekommen könnt. Für eine gute Unternehmenskultur gehört ein pünktlicher Feierabend zum guten Ton und gelegentliche Überstunden kommen hier tatsächlich nur „gelegentlich“ vor.

Titelbild: Adobe Stock; DDRockstar

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