Die Frauenquote in der Versicherungswirtschaft
Die Versicherungsbranche erwartet in den nächsten Jahren einen deutlichen Fachkräfteengpass. Daher muss sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um diesem Prozess entgegenzuwirken. Der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) will dafür in der Zukunft gezielt die Frauenquote erhöhen.
Mit der Erhebung „Frauen in Führung“ hat der AGV einen ersten wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet. An der Branchenerhebung nahmen 75 Unternehmen und Unternehmensgruppen teil, die Fragen zu den Themen „Frauen in Führung“, „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ sowie „Frauen im Vertrieb“ beantworteten.
Frauen im Außendienst unterrepräsentiert
Eines der aufschlussreichsten Ergebnisse betrifft die Frauenquote im Innen- und Außendienst. Während der Anteil im Innendienst bei knapp 55 Prozent liegt, sind Frauen im Außendienst deutlich unterrepräsentiert. Hier beträgt der Frauenanteil lediglich 21 Prozent.
Bei Führungspositionen im Innendienst ist der Anteil weiblicher Arbeitnehmer hingegen leicht gestiegen. In der ersten Führungsebene gab es im Vergleich zum Jahr 2000 einen Anstieg um vier Prozentpunkte. In der zweiten Ebene stieg die Zahl sogar von 12 auf 21 Prozent. Bei der Erhebung ging es dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen aber nicht nur um Zahlen. Sondern auch darum, wie die einzelnen Unternehmen die bestehende Situation einschätzen.
Immerhin 68 Prozent der Unternehmen gaben an, dass der Ausbau des Anteils weiblicher Führungskräfte eine hohe Relevanz habe. Wobei sich die Mehrheit der Unternehmen bereits seit drei Jahren mit dieser Thematik beschäftigt. Ein ganz wesentlicher Bestandteil für die Erhöhung des Frauenanteils ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier gaben mehr als 50 Prozent der Unternehmen an, dass sie dies sehr gut ermöglichen. Allerdings machten viele Unternehmen aber auch deutlich, bisher kein strategisches Konzept zur Hand zu haben.
Frauenquote im Vertrieb soll erhöht werden
Die Mehrheit der Unternehmen (72 Prozent) ist sich sicher, dass die Frauenquote insbesondere durch die Möglichkeit der flexiblen Arbeitsorganisation erhöht werden kann. Gefolgt von Teilzeitregelungen und der Sensibilisierung für das Thema insgesamt. Als erste praktische Lösungsansätze sehen die Unternehmen die Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Beispielsweise durch betriebseigene Kindergärten oder Betreuungsnotdienste. Über kurz oder lang ist den Unternehmen zudem daran gelegen, den Frauenanteil insbesondere im Vertrieb zu erhöhen. Dass dieses Thema eine hohe Relevanz habe, gaben knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen an.
Quelle: Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen
06.05.2014
Bild: Gerd Altmann | pixabay.com