Initiativbewerbung im Vertrieb: Tipps für das Anschreiben
Zeitverschwendung oder Traumjobticket? Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Denn unterm Strich führen nur wenige Initiativbewerbungen zum Erfolg. Andererseits kann eine Initiativbewerbung, wenn der Zeitpunkt stimmt, ganz neue Karrierechancen eröffnen. Vor allem im Vertrieb, wo die Fluktuation oft höher ist als in anderen Bereichen, kann es sich durchaus lohnen.
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Die Herausforderung bei einer Bewerbung ohne konkret ausgeschriebene Position liegt im Anschreiben. Wie kann die persönliche Motivation formuliert werden? Wie kann man den Bezug zum Einsatzgebiet hergestellen, wenn es gar keine konkrete Jobbeschreibung gibt?
Ist eine Initiativbewerbung überhaupt willkommen?
Kurz zusammen gefasst: Eine Initiativbewerbung ist nicht weniger aufwendig und zeitintensiv als eine normale. Es ist ratsam, sich im Vorhinein zu erkundigen, ob ein grundsätzliches Interesse an initiativen Bewerbungen besteht. Oftmals schreiben Unternehmen auf ihrer Firmenwebsite etwas wie: „Derzeit haben wir leider keine Stellen ausgeschrieben. Senden Sie uns gerne Ihre Initiativbewerbung.“ Dann wissen Bewerber, dass sich ihre Mühe lohnen kann.
Sind auf der Website keine Infos zu finden, sollte man sich telefonisch erkundigen, ob Initiativbewerbungen willkommen sind. Ein solches Telefonat hat den Vorteil, dass man den Namen des Ansprechpartners erfährt und eventuell zusätzliche nützliche Informationen erhält. Außerdem kann man sich im Anschreiben auf das Gespräch beziehen.
Informationen sammeln
Weitere Anregungen können Bewerber im Bereich „Über uns“ auf der Unternehmenshomepage finden. Hier gibt es Hinweise zur Unternehmensphilosophie, zu Werten und Kultur. Eine Möglichkeit bieten auch Stellenanzeigen anderer Unternehmen. Möchte man sich etwa als Sales Manager bewerben, kann man sich mehrere Angebote für Sales Manager anschauen. Im Anschreiben bezieht man sich dann auf diejenigen Anforderungen und Aufgaben, die immer wieder genannt werden.
Der richtige Einstieg bei der Initiativbewerbung
- Beispiel für den Einstieg: „Vielen Dank für das freundliche Telefonat. Seit drei Jahren bin ich als Sales Manager in einem regional tätigen Unternehmen beschäftigt und sehe in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit, meine Fähigkeiten in einem internationalen Umfeld weiter auszubauen.“
Grundsätzlich empfiehlt es sich auch bei einer Initiativbewerbung zügig auf den Punkt zu kommen und die eigene Motivation zu verdeutlichen. Daher kann der erste oder zweite Satz bereits eines der wichtigsten Argumente enthalten. Im besten Fall begründen Bewerber ihre initiative Bewerbung so gleich zu Beginn. Ohnehin sollten Bewerber gerade bei einer Initiativbewerbung darauf achten, ein individuell auf das Unternehmen zugeschnittenes Anschreiben zu verfassen.
Die Motivation verdeutlichen
Jetzt kommt es darauf an, die bisherigen Leistungen und die eigenen Fähigkeiten herauszustellen und dem Unternehmen klarzumachen, warum es gerade diesen neuen Mitarbeiter braucht.
- „Meine aktuelle Tätigkeit konzentriert sich auf den Bereich Vertrieb, wo ich durch meine Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich webbasierter Umsatzförderung Erfolge (konkret werden) erzielte. Da mein Studienschwerpunkt im Bereich Marketing lag, möchte ich in Ihrem Unternehmen die Chance ergreifen, mich wieder mehr diesem Bereich zu widmen und Sie bei den Projekten XY zu unterstützen. Dabei reizt mich insbesondere die Ausrichtung auf XY, da ich bereits während eines Praktikums erste Erfahrungen sammelte.“
Warum dieses Unternehmen?
Je konkreter die eigenen Argumente sind und je mehr Überschneidungen es mit dem Unternehmen gibt, desto besser. So kann es ratsam sein, sich im Anschreiben auf die Unternehmenskultur zu beziehen und zu formulieren, warum man sich mit diesem Unternehmen identifizieren kann. Ist auf der Website etwa zu lesen, dass sich die Kultur durch viel Handlungsspielraum und Internationalität auszeichnet, könnte ein entsprechender Satz lauten:
- „Während eines Auslandspraktikums lernte ich die Zusammenarbeit unterschiedlicher Nationen kennen und schätzen und hatte Freude daran, die Verantwortung für das Projekt XY zu übernehmen. Daher identifiziere ich mich voll und ganz mit den Werten Ihres Unternehmens.“
Der Schlusssatz könnte zum Beispiel so aussehen:
- „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch.“
Siehe auch: Vorstellungsgespräch im Vertrieb – Diese Fragen kommen bestimmt
Bild: Sarah G… | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt