Jobwechsel: Wann ist es Zeit für eine neue Stelle?

Veröffentlicht: 24.10.2016 | Update: 05.05.2022 | Lesedauer: 4 Minuten

Arbeit ist das halbe Leben – naja, nicht ganz, trotzdem wirkt sich der Job bei den meisten Menschen erheblich darauf aus. Idealerweise sorgt er für den Lebensunterhalt, entspricht den eigenen Neigungen und Fähigkeiten und macht außerdem noch richtig Spaß. Gut, manchmal gibt es – wie im Privaten auch – schlechte Tage. Doch was, wenn die plötzlich überhand nehmen? Was, wenn Chef und Kollegen nur noch nerven, die Karriere ins Stocken gerät oder die Gehaltsverhandlung schon wieder gescheitert ist? Ein Jobwechsel kann dann die richtige Lösung sein. Manche Karriere-Ratgeber empfehlen ja geradezu, alle paar Jahre mal eine neue Stelle anzutreten. Aber wann ist ein Jobwechsel wirklich sinnvoll?

Inhalt
Die stärksten Motive für einen Jobwechsel
Jobwechsel: Ja oder Nein?
Wann sollte man den Job wechseln?
Fazit

Jobwechsel Ja oder Nein

Zeit für einen neuen Job im Vertrieb? Zum salesjob Stellenmarkt


Die stärksten Motive für einen Jobwechsel

Bestimmt jeder ist hin und wieder mit seiner Arbeit unzufrieden – und das aus ganz verschiedenen Gründen. Handfeste Zweifel an der aktuellen Position im Unternehmen entstehen häufig, wenn sich das Gefühl breit macht, in puncto Karriere oder Gehalt auf der Stelle zu treten. Manchmal sind es auch die Aufgaben, die einen entweder über- oder unterfordern. Welche Motivation haben eigentlich Vertriebsmitarbeiter für einen Jobwechsel? Die Beantwortung dieser Frage war unter anderem Gegenstand des salesjob Jobreport Vertrieb 2019. Wir wollten wissen, was Vertriebler dazu bewegt bzw. bewogen hat, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen:


• Frage: Was waren / sind für Sie die Motive zum letzten / aktuellen Jobwechsel?
• Ich möchte:

Motive Jobwechsel im Vertrieb

Die Ergebnisse unserer Umfrage decken sich weitestgehend mit Angaben von statista.de* zu den Motiven, weshalb Fach- und Führungskräfte branchenübergreifend ihren Job kündigen. Zu wenig Gehalt, fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten, keine Chance auf Karriere, ein ungutes Betriebsklima oder die falsche Unternehmenskultur sind demnach besonders starke Motive für einen Jobwechsel.

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Soll ich den Job wechseln oder nicht?

Gründe, die für einen neuen Arbeitgeber sprechen, gibt also reichlich – genauso wie Argumente, die dagegen sprechen könnten. Die Entscheidung für einen Jobwechsel sollte man, wenn irgend möglich, nie aus einer Augenblickslaune heraus treffen. Man läuft leicht Gefahr, dass man sich in Zugzwang bringt und dann für das eigene Leben unvorteilhafte Entscheidungen fällen muss.

In erster Linie geht es darum, sich zu fragen: Warum will ich den Job wechseln? Es ist vernünftig, darüber nachzudenken, was man sich von seiner Arbeit erhofft und was davon im Unternehmen vielleicht doch realisierbar wäre. Liegt es möglicherweise sogar an mir selbst, dass ich unzufrieden bin? Hatte ich zu hohe Erwartungen oder falsche Vorstellungen? Und habe ich meine Probleme ausreichend an den Chef und die Kollegen kommuniziert?

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Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Jobwechsel gekommen?

Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass es den absolut »perfekten« Job ohnehin nicht gibt, bevor man eine neue Stelle anstrebt. Davon einmal abgesehen, existieren trotzdem einige untrügliche Anzeichen, die einen Jobwechsel nahelegen:

Stress und Überforderung

  • Wenn Puls und Adrenalinpegel nur beim Gedanken an die Arbeit in die Höhe schnellen und daraus ein dauerhafter Zustand wird, empfiehlt es sich, den Job zu wechseln. Wer ständig Stress und Überforderung empfindet und auch in der Freizeit nicht mehr abschalten kann, ist sicher nicht glücklich und mit einer beruflichen Alternative gut beraten.

Langeweile und Unterforderung

  • Unterforderung im Job hat langfristig genauso belastende Auswirkungen. Wer sich nur langweilt und durch seine Aufgaben nicht ausgefüllt wird, ist Boreout gefährdet. Mögliche Anzeichen: Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen. Bemerkt man das an sich, sollte man sich nach einer Stelle umsehen, die einen angemessen fordert.

Probleme mit Kollegen / Chef

  • Es mangelt an einer offenen Kommunikation? Im Umgang mit den Kollegen und /oder dem Chef herrscht dicke Luft? Man fühlt sich insgesamt am Arbeitsplatz unwohl, wird ausgeschlossen oder sogar gemobbt? Eine ordentliche Zusammenarbeit im Team scheitert und Gespräche bringen nichts? Falls das passiert, ist es höchste Zeit, den Job zu wechseln.

Mehr Verantwortung – stagnierendes Gehalt

  • Ebenfalls frustrierend: Aufgaben und Verantwortung werden signifikant mehr, das spiegelt sich jedoch nicht auf der Gehaltsabrechnung wider? Dem Unternehmen geht es gut und der Chef blockt Gehaltsverhandlungen trotzdem direkt ab? Dann sollte man sich vielleicht einen Arbeitgeber suchen, der die eigene Leistung besser honoriert.

Dem Unternehmen droht die Pleite

  • Kollegen werden wegen Sparmaßnahmen reihenweise entlassen und es sickert durch, dass das Unternehmen eventuell in die Pleite schlittert? Auch das kann der richtige Zeitpunkt für einen Jobwechsel sein. Immerhin riskiert man so nicht, aufgrund einer drohenden oder unabwendbaren Insolvenz entlassen zu werden.

Fehlende Identifikation

  • Vielen Menschen ist es heute wichtig, sich sowohl mit ihrer Arbeit als auch mit ihrem Arbeitgeber identifizieren zu können und ganz und gar hinter dem zu stehen, was sie tun. Für all jene, die feststellen, dass sie nicht mit dem Herzen dabei sind, kann es ratsam sein, sich in einem Unternehmen nach einer Stelle umzuschauen, wo es besser passt.

Denken nicht erwünscht

  • Ideen werden abgeschmettert, Vorschläge nur müde belächelt und Weiterbildung scheint für den Arbeitgeber ein Fremdwort zu sein? In manchen Unternehmen ist es nicht unbedingt erwünscht, dass Arbeitnehmer mitdenken oder sich weiterentwickeln. Wer seine Karriere nicht als Dulder oder Ja-Sager fortsetzen will, sollte sich um einen neuen Job bemühen.

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Fazit

Ob man den Job wechseln sollte oder nicht, stellt immer eine höchstpersönliche Entscheidung dar. Sie hängt von den individuellen Umständen ab und muss sorgfältig durchdacht werden. Sofern die Gründe für den Jobwechsel nicht derart schwer wiegen, dass sie die eigene körperliche oder mentale Gesundheit angreifen, ist es gut, sich etwas Bedenkzeit einzuräumen. Wer vorschnell selbst kündigt und noch keine alternative Stelle hat, riskiert meistens finanzielle Einbußen durch eine Sperrfrist beim Arbeitslosengeld. Außerdem ist bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers viel Umsicht gefragt. Denn ansonsten kann auch aus dem neuen Job schnell ein Flop werden.

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salesjob-Team

Autor/Editor

Im salesjob-Team brennen seit knapp 20 Jahren alle für Vertriebsthemen und teilen ihr Fachwissen gern mit anderen. Unsere Experten geben dabei nicht nur hilfreiche Tipps zu Vertriebsstrategien, sondern beraten auch zu ausgewählten Berufsprofilen und zu Karrierepfaden im Sales!

* statista.de – Infografik »Warum Beschäftigte kündigen«

Gender-Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die geschlechtsspezifische Differenzierung nicht durchgehend, sondern meist das generische Maskulinum (z. B. „der Arbeitgeber“). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für jedes Geschlecht und sollen keinerlei Benachteiligung darstellen. Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe und ist wertfrei.

Bild: Adobe Stock | fizkes

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