Social Media Recruiting: Personalbeschaffung 2014
Wie steht es wirklich um das Social Media Recruiting? Viele HR-Abteilungen setzten große Hoffnungen in die Personalbeschaffung durch soziale Netzwerke. Eine Studie der Personalmarketing-Agentur embrander zeigt nun, welch untergeordnete Rolle Social Media in der Personalbesetzung tatsächlich spielt. Sowohl auf der Bewerberseite als auch bei den Unternehmen.
Jobbörsen noch immer an der Spitze
Um sich über Jobangebote zu informieren, nutzen Bewerber nach wie vor (81 Prozent) und mit deutlichem Abstand zu anderen Kanälen Jobbörsen. Auch Karrierewebseiten werden von immerhin 73 Prozent der Kandidaten genutzt. Lediglich 45 Prozent der befragten Bewerber gaben an, die Unternehmensseite auf Xing, Facebook oder anderen Portalen anzuklicken, um sich über Karriere-Perspektiven auf dem Laufenden zu halten.
Auf der Seite der Unternehmen liegt Social Media Recruiting zwar ebenfalls nicht vorn. Jedoch nutzten diese deutlich mehr Kanäle als die Kandidaten. An der Spitze stehen auch hier Stellenanzeigen auf Jobbörsen sowie Karriereseiten mit jeweils 87 Prozent. Vergleichsweise dicht gefolgt von Unternehmensseiten auf Xing und Co, Events, Mitarbeiter-Empfehlungen und sogar Hochschulkooperationen.
Xing das am häufigsten genutzte Netzwerk
Wenig überraschend ist zudem, auf welchem Netzwerk die befragten Unternehmen hauptsächlich aktiv sind: Xing hat hier die Nase vorn. Gefolgt von Facebook und LinkedIn. Auf Kununu, Twitter, Google und Youtube sind die Unternehmen hingegen weniger präsent, um Personalmarketing und Recruiting zu betreiben. Gerade wenn es darum geht, bereits Studenten auf sich aufmerksam zu machen, kann sich aber eine verstärkte Präsenz bei Facebook lohnen, wie die Studie ebenfalls zeigt. Fach- und Führungskräfte hingegen sind auch vornehmlich auf Xing unterwegs.
Was bringt Social Media Recruiting wirklich?
Immerhin zeigt sich seit der ersten Studie, die 2010 durchgeführt wurde, eine deutliche Steigerung der Wahrnehmung von Social Media Personalmarketing-Aktivitäten. Aus Sicht der Kandidaten nehmen inzwischen 58 Prozent die Aktivitäten verstärkt wahr. Allerdings gaben nur 26 Prozent an, dass ein Unternehmen durch Aktivitäten in den sozialen Netzwerken an Attraktivität gewonnen habe.
Bei den Unternehmen fällt das Urteil noch ernüchternder aus: 28 Prozent und damit die Mehrheit gab an, keinen messbaren Erfolg erzielt zu haben. Lediglich 8 Prozent der Unternehmen konnten seit der Einführung einen hohen messbaren Erfolg verzeichnen.
Bild: Rosaura Ochoa | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt
20.06.2014