Mangelnde Sprachkenntnisse: Trotzdem bewerben?
• Ich möchte mich gerne auf ein Jobangebot bewerben. Allerdings ist für den Job fließendes Englisch erforderlich. Mein Englisch ist zwar nicht schlecht, aber doch etwas eingerostet in den letzten Jahren. Nun frage ich mich, ob ich lieber ehrlich sein soll und lediglich „sehr gutes Englisch“ angebe oder ob ich mir dadurch die Chance auf den Job verbaue. Obwohl ich in den kommenden Wochen und Monaten meine Sprachkenntnisse ja noch auffrischen könnte?
Soll ich meine Sprachkenntnisse ehrlich kommunizieren?
Wenn Sie sich auf ein Jobangebot bewerben, dann müssen Sie damit rechnen, innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen einen Termin für ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Üblicherweise verlässt man sich in solchen Gesprächen nicht auf die Angaben des Bewerbers, die er in seinen Unterlagen macht. Man überprüft, was möglich ist. Und Sprachkenntnisse zu überprüfen ist sehr leicht möglich: Man führt das Gespräch einfach (mindestens teilweise) in Englisch.
Wenn Sie Ihr Englisch als „eingerostet“ bezeichnen, dann frage ich mich, was genau denn da eingerostet ist. Ein ehemals fließendes Englisch, das Sie beispielsweise im beruflichen Alltag regelmäßig genutzt haben? Oder eher ein fließendes Urlaubs- und Freizeitenglisch, bei dem es auf Feinheiten nicht so ankam?
Im ersten Fall werden Sie zur Auffrischung nicht lange brauchen und das wird im Verlauf eines Gesprächs auch deutlich werden. Im zweiten Fall …. Wenn Sie Glück haben, war das mit dem „fließend Englisch“ in der Anzeige nicht ganz so ernst gemeint. Ansonsten stehen Sie vielleicht vor einer ziemlich peinlichen Situation.
Ich frage mich allerdings, warum Sie nicht längst dabei sind, etwas für Ihre Sprachkenntnisse zu tun. Vor allem wenn solche Jobs, in denen man Englisch braucht, für Sie prinzipiell interessant sind. Sprachen gehören zu den Dingen, die man quasi „auf Vorrat“ lernt und nicht erst dann, wenn sie gebraucht werden!
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