Vorstellungsgespräch im Restaurant: „Herr Ober, einen neuen Job, bitte!“

Vorstellungsgespräche finden in der Regel in firmeninternen Räumen statt. Bekanntermaßen bestätigen Ausnahmen jedoch die Regel und so kann es vorkommen, dass der Personaler beschließt, das Vorstellungsgespräch im Restaurant stattfinden zu lassen. Für viele Bewerber noch ein Grund mehr, nervös zu werden. Denn zu den Ängsten vor unbequemen Fragen gesellen sich nun noch Bedenken wie: „Was bestelle ich?“, „Was mache ich mit der Serviette?“ oder „Wie ist das eigentlich mit dem Bezahlen?“.

Vorstellungsgespräch im Restaurant

Vorstellungsgespräch im Restaurant: Locker bleiben

Trotz der zugegebenermaßen ungewöhnlichen Situation sollten Bewerber versuchen, so locker zu bleiben, wie es geht. Denn in der Regel geht es nicht darum, die Manieren des Kandidaten zu checken. Vielmehr bietet ein Vorstellungsgespräch in einem solchen Rahmen die Möglichkeit, den Kandidaten in einem ungezwungeneren Umfeld kennenzulernen. Vielleicht ist es aber auch die einzige Chance des Personalers, zu einem anständigen Mittagessen zu kommen. Nichtsdestotrotz lauern bei einem Vorstellungsgespräch im Restaurant dennoch die einen oder anderen Fallstricke.

Die Ankunft im Restaurant

Wie bei jedem anderen Bewerbungsgespräch gilt auch hier: Pünktlich sein! Am besten ein bis zwei Minuten vorher. Im Idealfall weiß der Bewerber, wie sein Gesprächspartner aussieht. Falls nicht: Einfach an der Rezeption nachfragen, wo Frau/Herr XY sitzt. Ist der oder die Betreffende noch nicht da, gibt es die Möglichkeit an der Bar zu warten oder sich bereits zum Tisch führen zu lassen, der in den meisten Fällen reserviert sein wird. Unabhängig davon, wer zuerst anwesend ist – die Begrüßung findet im Stehen statt. Mit der Bestellung eines Getränkes sollten Bewerber allerdings warten, bis der Gesprächspartner eintrifft.

Die ersten Minuten

Die ersten Minuten sind im Normalfall dem Small Talk vorbehalten. Kein Personaler wird einen Bewerber noch vor dem ersten Glas Wasser nach seinen Schwächen fragen. Als Gesprächsthemen eignen sich beispielsweise die Anfahrt oder Besonderheiten des Stadtteils oder des Restaurants. Es ist wahrscheinlich, dass der Personaler den Gesprächseinstieg gestaltet – etwas Zurückhaltung kann also nicht schaden.

Bei der Getränkeauswahl kann sich der Bewerber ebenfalls an seinem Gegenüber orientieren. Es sei denn, dieser bestellt ein Whisky-Cola. Dann lieber beim Mineralwasser bleiben, damit kann man nichts falsch machen. Bewerber, die eine „Kirschschorle mit einem Viertel Kirschsaft und drei Vierteln Wasser (bitte nur ein wenig Kohlensäure) und einer Scheibe Biozitrone“ bestellen, machen sich unter Umständen nicht sonderlich beliebt.

Die Wahl des Essens / während des Essens

Bestellt der Personaler lediglich einen Salat, sollte der Bewerber nicht unbedingt das 3-Gänge-Menü von der Speisekarte wählen. Natürlich ist es nicht notwendig, das gleiche zu bestellen. Preislich sollte man sich jedoch ungefähr an dem orientieren, was der Gesprächspartner auswählt. Zudem ist es nicht unbedingt ratsam, Gerichte zu ordern, die zu essen eine ernstliche Herausforderung darstellen könnte.

Je nachdem, wie viel Zeit der Personalverantwortliche für den Termin eingeplant hat, beginnt das klassische Bewerbungsgespräch noch vor oder auch während des Essens. Zwar ist die Atmosphäre etwas lockerer, dennoch wird der Personalverantwortliche viele der klassischen Bewerbungsfragen stellen. Daher gilt es auch beim Vorstellungsgespräch im Restaurant möglichst konzentriert zu bleiben.

Der Abschluss

Die Teller sind abgeräumt und das Bewerbungsgespräch neigt sich dem Ende entgegen. Und wer zahlt? Nun, üblicherweise der Gastgeber – in diesem Fall also der Personalverantwortliche. Immerhin handelt es sich ja um eine „Einladung zum Vorstellungsgespräch“. Das heißt jedoch nicht, dass sich Bewerber nicht beim Gastgeber für die Einladung bedanken und das gute Essen loben dürfen. Der Gastgeber erhebt sich übrigens zuerst und signalisiert so das Ende des Termins.

Hier lauern die größten Fallen beim Vorstellungsgespräch im Restaurant:

  • Unpünktlichkeit
  • Fehlende Tischmanieren – insbesondere Schmatzen, mit vollem Mund sprechen oder Schlimmeres
  • Die Atmosphäre missdeuten und zu viel Vertraulichkeit an den Tag legen
  • Drauflos bestellen, was einem gerade gefällt, ohne sich am Gastgeber zu orientieren
  • Extrawünsche
  • Am Essen herummäkeln
  • Alkohol trinken / Kette rauchen

Bild: hobvias sudoneighm | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt

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