Was tun, wenn der Headhunter anruft?
So banal es klingen mag, wenn der Headhunter anruft gilt: Ruhe bewahren und freundlich bleiben. Gerade letzteres ist essentiell. Denn es ist nicht ratsam, dem Headhunter unfreundlich zu begegnen oder ihn gar abzuwürgen. Bekanntermaßen sieht man sich ja immer zweimal im Leben. Und Headhunter verfügen über ein gut ausgebautes Netzwerk und viele Kontakte in der Branche. Immerhin wäre es ja auch denkbar, dass der Headhunter eine Empfehlung von einem ehemaligen Kollegen oder Bekannten erhalten hat und man deswegen kontaktiert wird.
Wenn der Headhunter anruft, erstmal zuhören
Auch wenn man in seiner aktuellen Position glücklich und zufrieden ist, sollte man sich anhören, was der Headhunter zu sagen hat. Und sei es nur, um den eigenen Marktwert einschätzen zu können. Oder um zu erfahren, welche Möglichkeiten man in seiner beruflichen Laufbahn noch hat. Daher ist es wichtig, offen und freundlich zu bleiben. Auch wenn man aktuell nicht wechselwillig ist, kann sich diese Situation zuweilen kurzfristig ändern. Dann hat man schonmal einen Ansprechpartner.
Wenn der Headhunter anruft, wird er zunächst fragen, ob man gerade sprechen kann. Wer also gerade in einer Besprechung sitzt, in einem Großraumbüro oder seinem Vorgesetzten gegenüber, kann getrost sagen, dass es gerade nicht passt und einen Alternativtermin anbieten.
Womit sich Bewerber ins Aus schießen können
Der erste Anruf ist in der Regel sehr kurz. Der Headhunter wird die Stelle nur kurz beschreiben, fragen ob Interesse besteht und einen Termin außerhalb der Arbeitszeit vereinbaren. Abgesehen davon darf und soll sich der Angerufene den Namen sowie die Kontaktdaten des Headhunters und der Personalberatung nennen lassen, damit er deren Seriosität überprüfen kann.
• Woher haben Sie meine Nummer?
Verständlicherweise weckt ein solcher Anruf Neugier. Man will wissen, wie der Headhunter auf einen aufmerksam geworden ist. Dennoch sollte der Angerufene auf keinen Fall fragen, woher der Headhunter die Nummer oder den Namen hat. Denn damit schießt sich ein Kandidat schnell ins Aus. Mit einer solchen Frage signalisiert man nämlich vor allem eines: Mangelndes Selbstbewusstsein.
• Für wen suchen Sie?
Auch diese Frage entspringt einer nachvollziehbaren Neugier. Allerdings wird man in den seltensten Fällen und erst recht nicht bereits beim ersten Telefonat eine Antwort erhalten. Oftmals besteht das beauftragende Unternehmen auf der Geheimhaltung bis zum ersten Vorstellungstermin. Beispielsweise weil der aktuelle Mitarbeiter nicht weiß, dass bereits nach einem Ersatz für ihn gesucht wird.
• Wieviel zahlen die denn?
Ruhig zu bleiben ist vor allem dann wichtig, wenn starkes Interesse an einem Wechsel besteht. Dies sollte man sich keinesfalls anmerken lassen. Sonst kann man schnell verzweifelt wirken. Einen zweifelhaften Eindruck hinterlassen Bewerber, die kaum nach der Begrüßung das Gehalt ansprechen. Das wirkt gierig und der Kandidat nicht wirklich an der Aufgabe in der neuen Position interessiert.
Keine Hinhaltespielchen, wenn der Headhunter anruft
Zu guter Letzt über den aktuellen / alten Arbeitgeber sollte man nicht herziehen. Natürlich muss und darf man sagen, warum es nicht gepasst hat. Dabei sollte man jedoch niemals unter der Gürtellinie argumentieren. Oder aber den ehemaligen Arbeitgeber schlechtmachen. Denn was würde ein Bewerber beim nächsten Unternehmen tun?
Egal ob man interessiert ist oder nicht – Hinhalte-Spielchen sind bei Headhuntern nicht sehr beliebt. Wenn der Headhunter anruft, darf man beim ersten Telefonat natürlich noch unentschlossen sein. Beim zweiten allerdings, nämlich dann wenn es um die Details geht, sollte man ehrlich sein und dem Headhunter sagen, ob man wechselwillig ist oder nicht. Letztlich gilt auch hier: Man kann nie wissen, wofür man den guten Draht zu einem Headhunter noch einmal brauchen kann.
Bild: liz west | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt