Zweites Vorstellungsgespräch: Inhalt und Fragen
Es kann viele Gründe für ein zweites Vorstellungsgespräch geben. Manchmal bittet man den Bewerber, zum zweiten Termin eine Präsentation vorzubereiten. Woanders gibt es so viele geeignete Kandidaten für eine Position, dass eine zweite Runde zur Entscheidungsfindung notwendig wird. Oder es geht darum, einen weiteren Gesprächspartner zu überzeugen. Etwa dann, wenn die erste Auswahl durch den Personalverantwortlichen getroffen wurde und der Geschäftsführer die vielversprechenden Kandidaten vor der Einstellung persönlich kennenlernen möchte.
Zweites Vorstellungsgespräch – Was erwartet Bewerber?
Doch wie müssen sich Bewerber eigentlich den Ablauf vorstellen? Immerhin sind die wichtigsten Fragen, zum Beispiel nach den Stärken und Schwächen, ja längst geklärt. Die gute Nachricht ist: Bewerber, die eine zweite Einladung erhalten, haben zumindest schon einmal einen Fuß in der Tür. Eine gute Vorbereitung ist dennoch unerlässlich.
1. Neue Gesprächspartner
Sollte ein neuer Gesprächspartner dabei sein, kann es durchaus vorkommen, dass eine bereits gestellte Frage noch einmal wiederholt wird. In jedem Fall sollte man sich darauf einstellen, (erneut) eine Selbstpräsentation zu halten. Unter Umständen kann diese kürzer oder länger ausfallen. Wem es also schwer fällt, aus dem Stehgreif fünf, zehn oder sogar fünfzehn Minuten etwas über sich zu erzählen, sollte die Selbstpräsentation in verschiedenen Längen vorbereiten.
2. Weiterführende Fragen
Häufig erwarten den Bewerber im zweiten Gespräch tiefergehende und zum Teil kniffligere Fragen. In einigen Fällen kann das Gespräch auch zu einem Stressinterview werden, mit Fragen wie »Finden Sie nicht, dass unsere Geschäftspraxis unmoralisch ist?« Auch sogenannte Brainteaser sind denkbar, zum Beispiel: »Nennen Sie mir sieben Dinge, die man mit einem Stift machen kann.« Hier gilt: Ruhe bewahren und sich bewusst machen, dass das Unternehmen mit der zweiten Einladung bereits Interesse gezeigt hat.
3. Wissen über das Unternehmen
Oftmals knüpft das zweite Gespräch inhaltlich an den ersten Termin an. Das bedeutet, es ist unerlässlich, dass sich Bewerber gründlich vorbereiten, weitere Informationen und Wissen über das Unternehmen sammeln und vor allem das erste Vorstellungsgespräch reflektieren. Was hat der Personalverantwortliche über das Unternehmen erzählt (Unternehmenskultur, Geschäftsentwicklung, Expansionspläne, aktuelle Projekte)? Das bietet Bewerbern die Gelegenheit, mit Extra-Wissen zu punkten.
4. Die Gehaltsverhandlung
Im zweiten Gespräch sollten Bewerber damit rechnen, über das Gehalt zu verhandeln. Allerdings gilt es zu warten, bis der Gesprächspartner das Thema anschneidet. Aber man sollte sich vorher informieren, welches Gehalt für die Position und die jeweilige Branche üblich ist. Auch die Unternehmensgröße sowie die Region kann ausschlaggebend sein, welche Vergütung realistisch ist. Informationen liefern beispielsweise Portale wie Gehaltsvergleich.com oder Glassdoor.de.
5. Kollegen und Räumlichkeiten
Nicht selten nutzen Personalverantwortliche ein zweites Vorstellungsgespräch, um den Bewerber durch die Räumlichkeiten zu führen und die potenziellen neuen Kollegen vorzustellen. Doch keine Scheu – ein authentisches und freundliches Auftreten genügt, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Bewerber sollten sich zudem interessiert zeigen und, wenn sich die Gelegenheit ergibt, relevante Fragen stellen.
6. Jobangebot am Ende des Gesprächs
Neigt sich das Gespräch dem Ende entgegen und hat der Kandidat den ersten positiven Eindruck noch verstärkt, besteht die Möglichkeit, dass der Personalverantwortliche ein Jobangebot macht. Das bedeutet aber nicht, dass man sofort zu- oder absagen muss. Ein paar Tage Bedenkzeit stoßen in der Regel auf Verständnis.
Bild: Sue Styles | pixabay.com | Ausschnitt