Franchising – Definition & Vor- und Nachteile
Wer kennt es nicht – das große gelbe „M“? Die Schnellrestaurantkette McDonald’s ist zugleich eines der größten Franchise-Unternehmen überhaupt. Beim Franchising handelt es sich um eine Mischung aus direktem und indirektem Verkauf. Dabei nutzt der Franchise-Nehmer auf Lizenzbasis das durch den Franchise-Geber entwickelte Konzept.
Der Franchise-Nehmer verkauft seine Produkte oder Dienstleistungen in eigener Regie. Somit ist er rechtlich gesehen selbstständig. Gegen eine Gebühr verwendet er dabei etwa Ausstattung, Marke oder Vertriebswege des Franchise-Gebers. Dieser wiederum vermittelt dem Franchise-Nehmer das notwendige Wissen. Franchising ist ein auf Kooperation basierendes System.
Franchising als attraktive Unternehmensform
Nicht ganz klar ist, wie viele unterschiedliche Franchise-Systeme es gibt. Jedoch ist ganz klar, dass Franchising gerade im Bereich von Existenzgründungen eine große Rolle spielt. Denn für den Gründer ist das Risiko mit einem starken Partner im Rücken relativ gering. Dadurch, dass der Franchise-Nehmer das Konzept am eigenen Standort selbstständig umsetzt, kann der Franchise-Geber auf den Aufbau eines eigenen Filialnetzes verzichten. Somit ist eine rasche Marktdurchdringung gewährleistet.
Außerdem verbinden Franchise-Systeme die Vorteile von Groß- und Kleinunternehmen. Durch eine gewisse Standardisierung haben Produkte und Dienstleistungen flächendeckend eine gleiche Qualität. Um noch einmal McDonald’s zu bemühen, der BigMac-Burger etwa wird weltweit aus den gleichen Zutaten hergestellt. Auch gemeinsame überregionale Werbung sowie besondere Konditionen bei Lieferanten machen Franchising als Unternehmensform attraktiv.
Zudem liegt ein Erfolgsfaktor in der Kleinteiligkeit. Da jeder Franchise-Nehmer sein eigener Chef ist, kann er Änderungen im regionalen Kundenverhalten frühzeitig erkennen und sofort reagieren. Und zwar ohne dabei auf den behäbigen Verwaltungsapparat eines Großunternehmens angewiesen zu sein.
Nachteile für beide Seiten
Allerdings hat das Franchising-Modell auch Nachteile. Die Lizenzgebühren können sehr hoch sein. Teilweise betragen sie bis zu 33 % des eigenen Umsatzes. Auch ist der Franchise-Nehmer in seiner unternehmerischen Freiheit eingeschränkt. Denn er muss sich an die Vorgaben halten. Zudem trägt er das Haftungsrisiko für fremde Produkte.
Für den Franchise-Geber bedeutet das Modell einen Verzicht auf einen Teil der Einkünfte. Ebenso läuft er Gefahr, dass ein Fehlverhalten seines Franchise-Nehmers direkt auf ihn zurück fällt. Gesetzlich geregelt ist das Franchising in Deutschland bisher nicht. Jedoch gibt es Richtlinien des Deutschen Franchiseverbandes (DFV).
Bild: NNECAPA | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt