Was ist der Veblen-Effekt?

Der Begriff Veblen-Effekt geht zurück auf den amerikanischen Ökonom und Soziologen Thorstein Veblen (1857-1929). Er bezeichnet ein – auf den ersten Blick – anormales Kaufverhalten. Dabei geht es um das Phänomen, dass die Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen trotz einer Preiserhöhung steigt.

Veblen-Effekt.

Veblen-Effekt betrifft vornehmlich Prestigegüter

Normalerweise bewirkt eine Preissteigerung einen Rückgang der Nachfrage. Der Veblen-Effekt beschreibt das genaue Gegenteil. Der Preisanstieg suggeriert hier eine Höherwertigkeit und kurbelt damit die Nachfrage an. Allerdings betrifft der Effekt, auch Snob-Effekt genannt, insbesondere Prestigegüter. Das sind Produkte, die hauptsächlich ihres Namens und ihrer Geltung wegen Absatz finden. Der Käufer möchte mit dem Erwerb seinen sozialen Stand bzw. seine Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlich hohen Einkommensklasse präsentieren oder sich einer höheren Schicht annähern.

Ein gutes Beispiel etwa ist der Erwerb einer hochpreisigen Uhr. Der Kunde kauft sie nicht wegen ihrer Qualität, sondern einzig aufgrund des Prestiges, welches mit dem Produkt in seinen Augen einhergeht. Folglich ist der durch den Veblen-Effekt bedingte Kaufgrund allein das Geltungsbedürfnis des Kunden. Selbst wenn ein gleichwertiges, aber günstigeres Produkt zur Verfügung steht, greift er zum Luxusgut.

Ähnlichkeiten zum Mitläufer-Effekt

Ähnliches tritt beim Mitläufer-Effekt auf. Die Nachfrage eines Produktes steigt, weil es bereits von vielen anderen gekauft wurde. Dieses Kaufverhalten findet sich oft bei modischen Artikeln wieder. So zeigt sich der Mitläufer-Effekt beispielsweise bei jungen Frauen. Diese kaufen etwa karierte Blusen, weil es dem aktuellen Modetrend entspricht. Sie vergleichen sich miteinander und signalisieren damit gleichzeitig auch Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Allerdings muss hierbei keine Erhöhung des Preises vorangehen, wie es bei dem Veblen-Effekt der Fall ist.

Daneben beschreibt das Giffen-Paradoxon ein weiteres anormales Nachfrageverhalten. Hier wird ein billiges Produkt aufgrund einer Preiserhöhung vermehrt gekauft. Aber gleichzeitig verzichtet der Kunde auf den Erwerb eines anderen, noch teureren Produkts. Dieses Phänomen betrifft hauptsächlich Schichten mit geringem Einkommen.

Siehe auch: Bedarf und Bedürfnis

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Bild: amh1988 // pixabay.com

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