Was macht ein Qualitätsmanager?

Veröffentlicht 15.09.2020

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In der Geschäftswelt herrscht großer Konkurrenzdruck. Umso wichtiger ist es, als Unternehmen mit seinen Produkten oder Dienstleistungen aus der Masse hervorzustechen. Dabei kann eine gleichbleibend hohe Qualität des eigenen Angebots ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Dennoch ist die Einhaltung von Qualitätstandards nicht leicht zu bewerkstelligen. Denn das erfordert einen tiefen Einblick in die gesamten Unternehmensprozesse. Eine verantwortungsvolle Aufgabe für das Qualitätsmanagement und die Qualitätsmanager. Aber was genau macht ein Qualitätsmanager? Welche Voraussetzungen muss man für diesen Job mitbringen? Wie ist das Gehalt? Und was bedeutet Qualitätsmanagement im Vertrieb?

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Was ist Qualitätsmanagement?

Der Begriff Qualität stammt vom lateinischen qualitas, was soviel heißt wie Merkmal, Beschaffenheit, Zustand oder Eigenschaft. In unserer Alltagssprache benutzen wir das Wort meist im Zusammenhang mit Güte. Eine Produkt hat für uns eine gute Qualität, wenn es unseren Erwartungen entspricht oder sie gar übertrifft. Ganz im Sinne der Kundenzufriedenheit nutzen Unternehmen das Qualitätsmanagement, um bestimmte Standards zu definieren, sie zu überwachen und stetig zu verbessern. Dazu verwendet man verschiedene Qualitätsmanagement Systeme. Die Mindestanforderungen an ein solches System richten sich derzeit nach der DIN EN ISO 9001.

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Die Definition von Qualitätsmanagement im unternehmerischen Sinne geht noch darüber hinaus. Neben den Kundenanforderungen spielen dabei auch die Ziele und Werte des Unternehmens eine große Rolle. Es geht um eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die nicht nur die Produktqualität und die Kunden im Fokus hat. Daran kann man schon erkennen, dass Qualitätsmanagement ein weites Feld ist. Qualitätsmanager Jobs sind fordernd und anspruchsvoll. Denn in diesem Bereich muss man vielen verschiedenen Erwartungen gerecht werden.

Qualitätsmanager – Aufgaben & Anforderungen

Qualitätsstandards machen nur Sinn, wenn sie eingehalten und stets an aktuelle Erfordernisse angepasst werden. Diese Standards zu kontrollieren, zu dokumentieren und weiterzuentwickeln, ist die Hauptaufgabe des Qualitätsmanagers. Das betrifft einerseits natürlich die Qualität der Produkte und der Produktionsabläufe an sich. Andererseits stehen unternehmensinterne Prozesse auf dem Prüfstand. Das kann die Logistik, die Verwaltung, die Personalplanung und -beschaffung genauso umfassen, wie die Produktentwicklung oder die Lieferketten. Zudem ist es Aufgabe des Qualitätsmanagers, die Kundenperspektive im Blick zu behalten. Schließlich kann man nur so feststellen, ob die Produktqualität immer noch der Erwartungshaltung der Kunden entspricht.

Für einen Qualitätsmanager dreht sich alles darum, Fehlerquellen zu identifizieren und dadurch Fehler zu vermeiden. Hierzu müssen regelmäßige Audits durchgeführt werden. Die Auswertungen der Audits zeigen Verbesserungsbedarf auf. Anhand dessen entwickelt der Qualitätsmanager neue Qualitätsrichtlinien und schult Mitarbeiter. Er muss auch mit der Unternehmensführung und den einzelnen Abteilungsleitungen kommunizieren, was nicht selten Konfliktpotenzial mit sich bringt. Beispielsweise, wenn Kosten gespart werden sollen, aber zugleich Investitionsbedarf besteht, um die Qualitätssicherung zu gewährleisten.

Qualitätsmanager Jobs haben eine ähnlich abteilungsübergreifende Schnittstellenfunktion wie der Job als Produktmanager. Die Aufgaben sind vielseitig und haben es in sich. Im Grunde genommen kann, vor allem in grösseren Unternehmen, ein Mensch allein das gesamte Qualitätsmanagement gar nicht stemmen. Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, muss stressresistent sein und Durchsetzungsvermögen mitbringen. Darüber hinaus sollte man strategisch und analytisch denken können sowie über eine Affinität für Zahlen und Prozesse verfügen. Den Qualitätsmanager zeichnet eine genaue Arbeitsweise ebenso aus, wie Teamfähigkeit und ein guter Umgang auf der zwischenmenschlichen Ebene.

Wie kann man Qualitätsmanager werden?

Eine klassische duale Ausbildung zum Qualitätsmanager gibt es nicht. Zwar führen bekanntlich viele Wege nach Rom, zu Qualitätsmanager Jobs aber nur einer. Und das ist ein Studium. Doch ein Studium im Bereich Qualitätsmanagement lässt sich von ganz unterschiedlichen Startpositionen aus beginnen. So besteht die Möglichkeit, direkt nach dem (Fach-)Abitur ein Bachelor-Studium zu absolvieren. Darauf bauen verschiedene Master-Studiengänge im Quality Management auf. Zu einem Master-Studium hat man beispielsweise auch mit einem technischen oder betriebswirtschftlichen Hochschulabschluss Zugang. Dabei unterscheiden sich die konkreten Zulassungsvoraussetzungen je nach Studienanbieter. Daneben können auch Berufserfahrene den Schritt in Richtung Qualitätsmanager wagen. Diverse Hochschulen und die IHK haben hierzu verschiedene, berufsbegleitende Studiengänge im Angebot, die nicht immer an ein Abitur geknüpft sein müssen.

Auflistung der Studieninhalte Bachelor of Arts - Qualitätsmanagement

Wie ist das Gehalt als Qualitätsmanager?

Das durchschnittliche Qualitätsmanager Gehalt liegt zwischen 43.000 Euro und 50.000 Euro brutto pro Jahr. Genaue Angaben sind wie immer schwer zu finden. Denn es kommt entscheidend auf die Branche und die Unternehmensgröße an. Aber auch die Region und die Berufserfahrung haben Einfluss auf die Gehaltshöhe. Und selbst beim Einstiegsgehalt spielt der Abschluss eine wichtige Rolle. In der Regel verdient ein Master-Absolvent schon zu Beginn mehr als jemand mit einem Bachelor-Abschluss. Wer langjährig im Qualitätsmanagement tätig ist, dessen Gehalt kann leicht auf 70.000 Euro klettern.

Eine Bewerbung als Qualitätsmanager kommt in den unterschiedlichsten Branchen in Frage. In einigen Bereichen ist ein Qualitätsmanagement sogar gesetzlich vorgeschrieben. So etwa in der Pharma- und Medizintechnikindustrie oder bei Luft- und Raumfahrt. Nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung müssen überall mehr und mehr Prozesse gesteuert werden. Unternehmen investieren verstärkt in ihr Qualitätsmanagement, um möglichst reibungslose Abläufe zu garantieren. Die Berufsaussichten für Qualitätsmanager sind deshalb sehr gut, selbst im Vertrieb.

Der Qualitätsmanager im Vertrieb

Vielleicht erscheint es auf den ersten Blick etwas überraschend, aber auch im Vertrieb werden Qualitätsmanager gebraucht. Auf den zweiten Blick leuchtet dieser Umstand schnell ein. Denn der Vertrieb lebt vor allem von seinen Kundenbeziehungen. Wer im Vertrieb tätig ist, weiß, wie viel Arbeit Aufbau und Pflege von Kundenkontakten macht und wie wichtig guter Kundenservice ist. Dazu muss das Kundenbeziehungsmanagement bzw. Customer Relationship Management (CRM) auf allen Kanälen gut funktionieren und bestimmte qualitative Anforderungen erfüllen. Der Qualitätsmanager im Vertrieb sorgt dafür, dass diese Anforderungen eingehalten werden.

Er entwickelt geeignete Konzepte und Maßnahmen, die der Qualitätssicherung dienen. Die Vorbereitung und Durchführung von Kundenaudits gehört genauso zu seinem Aufgabengebiet wie die Mitarbeit an Projekten zur Prozessverbesserung. Er ist Koordinator zur Lösung von Qualitätsproblemen und tritt gegenüber Kunden im Streitfall deeskalierend auf. Auch wenn das Berufsbild Qualitätsmanager im Vertrieb noch nicht sehr verbreitet scheint, ist diese Position von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Immerhin ist es der Vertrieb, der die Umsätze macht. Um so mehr sollten Unternehmen darauf achten, dass gerade hier alles rund läuft und die Qualität der Kundenbeziehungen groß geschrieben wird.


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Beitragsbild: Adobe Stock | NicoElNino

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