Wie international ist der Vertrieb in Deutschland?
Das sind die aktuellen Anforderungen zu Sprachkenntnissen und Reisebereitschaft
Berlin, der 05.09.2024 – Die salesjob Stellenmarkt GmbH hat ihre jüngste Analyse des Vertriebsstellenmarktes veröffentlicht und dabei entscheidende Entwicklungen im Vertrieb aufgedeckt: Für das erste Halbjahr 2024 ist bei der Nachfrage nach Vertriebspositionen ein Rückgang von 9,9 % zu verzeichnen. Um der Frage nachzugehen, wie international der Vertrieb in Deutschland ausgerichtet ist, wurde in der Analyse untersucht, welche Sprachkenntnisse gefordert sind und wie häufig die Thematik der Reisebereitschaft angesprochen wird. Während die Nachfrage nach Deutsch- und Englischkenntnissen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 deutlich gesunken ist, sind Sprachkenntnisse in Arabisch, Türkisch und Chinesisch auf dem Vormarsch. Die geforderte Reisebereitschaft nahm hingegen um 5,2 % ab. Diese Ergebnisse verdeutlichen den schwindenden Stellenwert von Präsenzterminen und der damit nicht mehr notwendigen Reisebereitschaft im Vertrieb.
Weniger Vertriebsstellenangebote im ersten Halbjahr 2024
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Vertriebsstellenangebote im ersten Halbjahr 2024 um 9,9 %. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Nachfrage nach Vertriebsmitarbeitern in den großen deutschen Metropolen stark: Berlin verzeichnet knapp 75.000 Stellenanzeigen, gefolgt von Hamburg mit rund 44.500 Anzeigen und München mit etwas mehr als 43.000 Anzeigen. Diese Städte dominieren weiterhin die Liste der Top-Einsatzorte.
Sprachkenntnisse verlieren an Bedeutung
Die Analyse der geforderten Sprachkenntnisse zeigt signifikante Veränderungen im Stellenmarkt. Deutsch bleibt zwar die am häufigsten geforderte Sprache, mit knapp 345.500 ausgeschriebenen Stellenangeboten, gefolgt von Englisch mit fast 245.700 Anzeigen. Dennoch haben die Anforderungen an beide Sprachen deutlich an Bedeutung verloren: Die Nachfrage nach Deutschkenntnissen sank um 6 %, während die nach Englischkenntnissen sogar um knapp 15 % zurückging. Auch weniger gefragte Sprachen wie Italienisch (-20,7 %) und Französisch (-8,7 %) verzeichnen einen signifikanten Rückgang. Im Gegensatz dazu hat die Nachfrage für Arabisch (+121,9 %), Chinesisch (+126,8 %) und Türkisch (+114 %) drastisch zugenommen, was die zunehmende Bedeutung der Globalisierung und die damit einhergehenden Veränderungen im internationalen Sprachgebrauch verdeutlicht.
Ein weiterer interessanter Punkt ist der Rückgang der Anzeigen, in denen keine spezifischen Sprachkenntnisse gefordert, aber Fremdsprachenkenntnisse erwähnt wurden. Die Zahl ging um 23,4 % zurück, von knapp 17.400 Anzeigen im Jahr 2023 auf etwas mehr als 13.300 im Jahr 2024.
Reisebereitschaft weiterhin gefragt, aber rückläufig
Trotz des Rückgangs der geforderten Reisebereitschaft um 5,2 % bleibt diese Anforderung insbesondere in Städten wie Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart relevant. Im ersten Halbjahr 2024 wurde in 55.800 Stellenanzeigen Reisebereitschaft gefordert, verglichen mit 58.900 im Vorjahreszeitraum.
Auch beim untersuchten Begriff „Reisetätigkeit“ in Stellenanzeigen ist ein signifikanter Rückgang um 11,9 % festzustellen. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Flexibilität und Mobilität im Vertrieb an Bedeutung verlieren. Gleichzeitig wächst die Bedeutung sprachlicher und kultureller Flexibilität im Vertrieb. Es lässt sich eine leichte Verschiebung in den Prioritäten bei den geforderten Soft Skills und Mobilitätsanforderungen erkennen.
Die vorliegende Marktanalyse basiert auf der Auswertung von Stellenanzeigen aus insgesamt 19 Printmedien, 231 Onlinebörsen sowie Daten aus dem Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit und über 650.000 Firmenwebsites.
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